Mikro-Appartement aus dem 3D Drucker (c) obs/3M Deutschland GmbH/Florian Holzherr

Mikro-Appartement aus dem 3D Drucker (c) obs/3M Deutschland GmbH/Florian Holzherr

Erstes Haus aus dem 3D-Drucker

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Erstes Haus aus dem 3D-Drucker


In Bayern steht erstes Haus aus dem 3D-Drucker – Wohnraum aus dem Plotter.

Dreidimensionales Drucken - das ist ein Trend, der inzwischen zahlreiche Lebensbereiche erobert hat. Schmuck, Maschinenteile, Designobjekte: Vieles wird bereits in sogenannten additiven Produktionsverfahren hergestellt. Aber ein Haus aus dem Drucker? Wohnraum aus dem Plotter ist eine Vision, die Wirklichkeit geworden ist. Das FutureLAB of Architecture, eine durch das Multi-Technologieunternehmen 3M gesponserte interdisziplinäre Forschungseinrichtung, hat das Rennen um das erste Haus direkt aus dem 3D-Drucker bereits Ende des letzten Jahres für sich entschieden und forscht jetzt an einer Weiterentwicklung dieser Technologie.

Bei dem 3D-Druck-Projekt waren Studierende aus den Disziplinen Architektur, Maschinenbau, Luftfahrttechnik und Robotik von den Universitäten UCLA, HUD, TU München, Tokyo University, Chiba University und der Hochschule München und des Strascheg Centers beteiligt, die die Planung und die Produktion das Haus im Rahmen eines Real Projects begleiteten. Entwickelt wurde das 3D Haus im Inkubator des SCE und der Hochschule München, wo die Studierenden Team gemeinsam arbeiteten.

Gedruckt wurde das Haus im Dezember letzten Jahres von der Firma Voxeljet, einem der Marktführer industrietauglicher 3D-Drucksysteme mit Sitz in Friedberg bei Augsburg. Idee und Entwurf für das Mikro-Appartement stammen von Professor Peter Ebner, Leiter des FutureLAB of Architecture und seinem Team von Studenten aus unterschiedlichen Disziplinen. Aktuell wird, gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut, an der nächsten Stufe geforscht: dem Einsatz mobiler Drucksysteme, die größere 3D-Drucke ermöglichen. Zudem wird geprüft, ob der Druck mit Zement möglich ist.

Vollständig durchdachte Wohneinheit Obgleich man kein Haus in gewohnten Dimensionen erwarten darf, sondern eher einen auf das Nötigste reduzierten Wohnraum mit wenigen Quadratmeter Fläche und einer Höhe von rund drei Metern, stellt das Objekt eine konzeptionell vollständig durchdachte Einheit dar: Küche, Toilette, Bett, Regal - alles wird in einem einzigen Druckvorgang Schicht für Schicht aufgebaut.

Haustechnik gleich mitgedruckt Das futureLAB of Architecture beschäftigte sich nicht nur mit der Frage, wie ein Haus gedruckt werden kann, sondern auch mit der Bedeutung dieser neuen Technologie für die gesamte Bauindustrie. So wurde beispielsweise der Einsatz innovativer Vakuumisolierungen untersucht und die Integration der Haustechnik in Wände, Böden und Decken umgesetzt. Selbst Wasser- und Elektroleitungen wurden mitgedruckt.

Produktion im Schichtbauverfahren Im Schichtbauverfahren entstanden die beiden Haushälften in insgesamt 60 Stunden aus Sand und einem Bindemittel. Die Objekte wiegen jeweils etwa zwei Tonnen. Die Druckkosten für das Mikro-Appartement liegen bei rund 60.000 Euro.

Angestoßen wurde das Projekt vom FutureLAB of Architecture. Das FutureLAB of Architecture ist eine gemeinnützige interdisziplinäre Forschungseinrichtung an der UCLA (University of California, Los Angeles) und an der HUD (Universität of Huddersfield in Großbritannien). Sie agiert als Alternative zu einem traditionellen Studienangebot an der Schnittstelle von Architektur, Ingenieurwissenschaften, Städtebau und Materialforschung. Mehr Informationen zum FutureLAB finden Sie unter www.futurelabstudio.org

Mehr Informationen zu Real Projects finden Sie hier.