Das Forschungsprojekt NutriSafe (Leitung: Universität der Bundeswehr München, Prof. Dr. Ulrike Lechner) will die Sicherheit von Lebensmittelproduktion und -logistik erhöhen. Im Konsortium aus Unternehmen und Hochschulpartnern in Deutschland und Österreich (2018-2021) hat man Akteure der Lieferkette der Fleisch- und Milchproduktion beispielhaft digital modelliert, um in der Modellierung ein DLT (Distributed Ledger Technology) Prototypen zu erstellen und zu testen - mitsamt Szenario aus Lego. Die digitale Anwendung steht mit einem Toolkit, Anwendungs- und Umfrageergebnissen auf der Seite nutrisafe.de der Allgemeinheit frei zugänglich.
Bild: Prototyp (c) SCE
Am Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) wurde das Teilprojekt „Geschäftsmodellpotenziale“ aus der neuen Technologie bearbeitet, und ein Tagesworkshop zum Prototypentesting mit Startups der Lebensmittel und Getränkebranche durchgeführt. Der SCE Forschungsbereich und der Accelerator DICA (Drink Innovation Campus) erarbeiteten den methodischen Ablauf für Prototypentesting, Auswahl und Mischung der beteiligten Startups sowie Abfolge von qualitativen Befragungsinstrumenten. Unter Corona-Bedingungen wurde das Programm als Hybridworkshop mit wenigen Anwesenden in der SCE Creative Hall und multiplen Aufzeichnungsorten, Screens und Kameras durchgeführt. Die Ergebnisse wurden jetzt in einem Bericht zusammengefasst und sind im NutriSafe Toolkit abrufbar.
Bild: Arbeit in der Creative Hall (c) SCE
„Die Ergebnisse zeigen im Vergleich zum NutriSafe „Monitor“ (Datenanalyse D/AT von etablierten Unternehmen) den spannenden Unterschied in der Betrachtung und in den Erwartungen an neue Technologien aus einer Startup Perspektive“ so Dr. Christina Weber ,Leitung Forschung am SCE. „Im Gegensatz zu Unternehmen, die in vorhandene Lieferketten fest „eingebaut“ sind, und mit deren Sicherheitslücken und Intransparenz leben müssen, sehen Startups Zukunftsbedarfe viel deutlicher – und formulieren andere Notwendigkeiten an Geschäftsmodelle.“ führt Jérôme Hamacher, Program Manager Drink Innovation Campus (drinkinnovation.eu).
Demnach haben DLT Anwendungen ein hohes Potenzial in der Getränkewirtschaft, um Transparenz und Sicherheit bezüglich Rohstoffverwendung zu erzeugen und neue Wünsche aus Kundensicht zu berücksichtigen. Eine Besonders große Marktlücke stellt dabei die umfassende Aufklärung über einzelne Daten, Mittelwerte und Prozessschritte in der Logistik und Produktion dar, - wie sich auch am aktuellen Krisenfall Corona abzeichnet.
Bild: Interview zum Prototype (c) SCE
Bild: Gruppendiskussion im Testroom (c) SCE
Der Projektbericht ist abrufbar auf der Publikationsseite des SCE