(c) ugly fruits / Querfeld

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Querfeld gewinnt Bundespreis

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Querfeld (ehem. Ugly Fruits) gewinnt Bundespreis


Innovative Ideen gegen Lebensmittel-verschwendung standen am Abend des 13. April im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Mittelpunkt. Bundesernährungsminister Christian Schmidt hatte zur Verleihung des ersten Bundespreises für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung geladen.

Neben den Repräsentantinnen und Repräsentanten der 16 nominierten Projekte und den Jury-Mitgliedern waren zahlreiche Gäste der Einladung gefolgt.

Gewinner in der Kategorie "Produktion" war das Start-up ugly fruits, welches sich gerade in "Querfeld" umbenannt hatte. Durch regionale Vermarktung gibt Querfeld krummem, zu kleinem oder zu großem Obst und Gemüse eine zweite Chance.

Aus diesem Anlass erschien am am 18.04. auch ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema Krummes Gemüse.

„ugly fruits“ – das ist zu kleines, zu großes oder zu krummes Obst und Gemüse. In Supermärkten verkauft wird es nur selten. Das Projekt „ugly fruits“ bringt es wieder an die Kunden. Seit 2013 beliefert das soziale Unternehmen in Berlin und München unter anderem Kitas und Schulen mit derzeit wöchentlich 300 kg „ugly fruits“ – Tendenz steigend. Dafür nimmt ugly fruits regionalen Bio-Landwirtschaftsbetrieben die saisonalen Produkte ab, die als „nicht vermarktbar“ eingestuft werden. Die Partnerbetriebe schätzen, dass dies im Durchschnitt etwa 20 bis 40 Prozent jeder Ernte betrifft.

Die Vermarktung der „ugly fruits“ soll die vermeidbare Lebensmittelverschwendung reduzieren und für einen effizienteren Umgang mit Ressourcen sorgen. Den Landwirten eröffnet die Verwertung zusätzliches Einkommen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren, da die „ugly fruits“ preiswerter als „normales“ Obst und Gemüse angeboten werden können. Das ermöglicht beispielsweise Einrichtungen mit einem knappen Einkaufsbudget den Kauf von Bio-Lebensmitteln. Darüber hinaus soll das Projekt für die Vielfalt der Natur sensibilisieren und saisonalen Konsum fördern.

Das Projekt leistet zudem Bildungs- und Aufklärungsarbeit. Durch gemeinschaftliche Aktionen wie dem „Essensretterbrunch“ oder die Belieferung von Festivals wurden 2015 knapp fünf Tonnen „ugly fruits“ gerettet. Aktionen sowie Bildungsmaterialien für Kitas schaffen Bewusstsein für die Thematik und tragen dazu bei, auch auf individueller Ebene Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Bundesminister Schmidt zeigte sich beeindruckt von den vielen kreativen Ideen gegen Lebensmittelverschwendung: "Mehr als 200 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet zeigen, dass die Wertschätzung für Lebensmittel in unserer Gesellschaft wächst. Viele Menschen machen sich inzwischen bewusst, dass in jedem Lebensmittel wertvolle Ressourcen stecken und wir es deswegen nicht achtlos wegwerfen sollten. Ein dringend notwendiger Bewusstseinswandel, denn etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll. Ich freue mich deswegen besonders, dass wir hier heute Menschen auszeichnen, die diesen Bewusstseinswandel mit guten Ideen fördern, ihn in die Gesellschaft hineintragen und zu einem nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln beitragen - ganz im Sinne unserer Kampagne Zu gut für die Tonne."

Der Jury unter Vorsitz des ehemaligen Bundesministers Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer war die Auswahl der Preisträger nicht leicht gefallen. Schließlich einigten sich die Mitglieder auf jeweils ein Projekt in den vier Kategorien Handel, Gastronomie, Produktion und Gesellschaft & Bildung sowie für einen Förderpreis und konnte den glücklichen Gewinnern dafür die Zu gut für die Tonne-Möhre überreichen.

Mehr Infos zur Verleihung des ersten Bundespreises für Engagement gegen Lebensmittelverschwendung und den Preisträgern

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