In der ETEMS 2017 wurden das Technologiemanagement am Beispiel der additiven Fertigung thematisiert und Herausforderungen der asymmetrischen Dynamik zwischen Start-Up-Unternehmen und etablierten Firmen besprochen. Die additive Fertigung bezeichnet mögliche Verfahren für eine schnelle und kostengünstige Herstellung von unterschiedlichen Modellen, Prototypen, Mustern, Werkzeugen und Endprodukten, während eine asymmetrische Dynamik ungleiche Innovationsprozesse zwischen etablierten Firmen und Startups kennzeichnet.
Die Relevanz und Aktualität dieser Themen wurde auch durch die Anwesenheit von renommierten Experten unter den 40 TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Ländern deutlich: Board-Mitglieder aus den wissenschaftlichen IEEE und TEMSCON Vereinigungen fanden sich auf Einladung der Forschungsabteilung des Strascheg Center for Entrepreneurship an der Hochschule München ein, um eigene Studienergebnisse und wissenschaftliche Fragestellungen mit UnternehmensvertreterInnen, Forschenden und Studierenden aus Deutschland und den USA auszutauschen. Die dreitägige Konferenz wurde im Oktober durchgeführt.
Ein vielfältiges Programm: zwischen Exkursion, Workshop und Diskussion
Am ersten Tag standen mit dem E’ship Day 2017 der Hochschule München die Start-ups aus dem Hochschulinkubator im Mittelpunkt, während am zweiten Tag mit der Exkursion zum Weltmarktführer EOS GmbH (3D Printing Manufacturing) eine innovative, etablierte Firma beispielhaft in den Vordergrund der Diskussion gestellt wurde. Neben einer Produkteinführung in die sich entwickelnde Technik wurden in einem Workshop die Probleme disruptiver Innovationen mit Hilfe eines Lernspiels verdeutlicht. Disruptive Innovationen sind Innovationen, die bestehende Technologien, Produkte oder Dienstleistungen teilweise oder vollständig verdrängen.
Diese Anwendungserfahrungen schufen die praxisorientierte Grundlage für die akademische Diskussion am dritten Tag. In drei aufeinanderfolgenden Vortragssitzungen eingeleitet von einem Vortrag von Prof. Dr. Stephen Cross (Vizedekan Georgia Tech und Vorstandsmitglied IEEE USA), diskutierten die KonferenzteilnehmerInnen offen und lebhaft zu verschiedenen Themen (scouting von startups, software ecosystems, der Nutzen von Netzwerkanalysen für agiles product developement IoT applications). Das einzigartige Konferenzkonzept dieser ersten Veranstaltung hat als Pilot gezeigt, wie Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus Deutschland neue Impulse in etablierte Forschungsgemeinschaften senden können. Den Teilnehmern und Teilnehmerinnen hat es Lust auf mehr gemacht: Darunter auch einigen forschungsorientierten Masteranden der Hochschule München.
Ausblick auf die ETEMS im nächsten Jahr
Eine ETEMS 2018 könnte nach diesem erfolgreichen Testlauf im Format entschieden größer werden. Das Strascheg Center for Entrepreneurship konnte auf die Erfahrung der 2012 durchgeführten ICE Konferenz an der Hochschule München zurückgreifen und hat mit diesem anwenderbezogenen Format eine neuen Akzent der Co-Creation auch im akademischen Wissenstransfer gesetzt.
Zur Konferenz-Website: www.e-tems.org
01.11.2017. (c) Dr. Christina Weber/ Alia Hübsch-Chaudhry /
zuerst erschienen: www.w3-n.hm.edu/allgemein/aktuelles/news/newsdetail_144640.de.html